TIERE LEIDEN AN TÖDLICHEM STAUPE-VIRUS
: Waschbären mit Bewusstseinsstörung

Rund 120 Berliner Waschbären sind in diesem Jahr bereits dem Staupe-Virus zum Opfer gefallen. „Das Virus führt bei den Tieren zu Bewusstseinsstörungen, danach oft zum Tod“, erklärt Ulrich Wittstatt, Fachtierarzt vom Landeslabor Berlin. Mit Husten, Schnupfen, seltener auch Durchfall torkeln die Tiere dann tagsüber durchs Stadtgebiet. Es handele sich um einen natürlichen Prozess, der in Zyklen von drei Jahren auftrete.

Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Es besteht Ansteckungsgefahr für Hunde, Halter sollten besonders Jungtiere impfen lassen, sagt Wittstatt.

Laut Derk Ehlert, Wildtierreferent von der Senatsverwaltung für Umwelt, leben etwa 600 Waschbären in Berlin. Wer kranke Waschbären sichte, solle die Polizei oder einen Stadtjäger verständigen, damit die Tiere ihren Gnadenschuss erhielten, sagt Ehlert.

Die Waschbären nisten sich auf Dachböden ein, zerfressen Dämmungen und Kabel. „Aber eine solch qualvolle Krankheit wünscht die Stadt den armen Waschbären trotzdem nicht an den Hals“, sagt Wittstatt. In anderthalb Jahren soll sich die Berliner Waschbärpopulation wieder erholt haben. MIM