VERWEIS
: I’m not black, I’m brown

Aktivisten tun gern so, als sei ihre Sache klar. Das ist die aktivistische Grundlage von Aktivismus: eine Behauptung. In Wirklichkeit sind auch politisch korrekt erscheinende Begriffe immer Verhandlungsergebnisse innerhalb von Rassismus und Fremddefinition betroffenen Gruppen, was der Rapper KRS-One wusste, als er auf dem ersten Album seiner Crew Boogie Down Productions rappte: „I’m not white or red or black, I’m brown“. Anfangs war der Sound von KRS-One rough, inspiriert vom Leben in der South Bronx – „u-uh, it’s the sound of da police“ –, später klangen seine Predigten ein bisschen nach Vereinten Nationen und Linguistikseminar. Macht nüscht, heute Abend rockt KRS-One den Festsaal Kreuzberg, 22 Uhr.