DIE ZERLEGTE ZAHL : 34 neue AKWs
■ So sehen die Planungen der EU-Kommission bis 2050 aus
Die EU-Kommission rechnet erneuerbare Energien schlecht – und die Atomkraft schön, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung jetzt aufgezeigt hat: In ihrem Energiefahrplan 2050 geht die EU-Kommission im wichtigsten Szenario für das Jahr 2050 davon aus, dass die Leistung der Atomkraftwerke der Staatengemeinschaft von 127 Gigawatt auf 161 Gigawatt steigt – was nicht nur bedeutet, dass alte Atommeiler ersetzt werden, sondern rund 34 Atomkraftwerke zusätzlich dazukommen müssten, je nach Leistung.
Der Energiefahrplan ist von 2011 und operiert mit veralteten Zahlen, ist aber trotzdem Grundlage der jetzt anstehenden Verhandlungen über die Klimaziele der EU bis 2030. Momentan befinden sich in der EU zwei Atomkraftwerke im Bau: Olkiluoto in Finnland und Flamanville in Frankreich. Dort kostet jedes Kilowatt an Leistung 5.100 Euro – während die EU-Kommission mit 4.300 Euro kalkuliert. Obwohl die Atomkraft seit 1970 ständig teurer wird, prognostiziert die EU billigere Kraftwerke.
Was Solarenergie angeht, rechnet die Kommission genau andersherum: Das Kilowatt Leistung kostet demnach 1.336 Euro im Jahr 2050. Der Witz: Solarenergie ist schon heute billiger. Zudem sinken die Kosten ständig. Rechnet man das mit ein, dann sind die Kosten für Solarstrom im Jahr 2050 um den Faktor drei überhöht – mindestens. INGO ARZT
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