: Frauenhandel trifft Tausende
Zahlen über die von Menschenhandel betroffenen Frauen sind schwierig zu bekommen. Im Bundeslagebild des BKA wurden für 2004 in 370 Ermittlungsverfahren 972 Opfer von Menschenhandel registriert. Diese Zahl bildet das so genannte Hellfeld. Daneben gibt es ein „geschätztes Hellfeld“, in das die Daten der Projekte fließen, die mit Menschenhandel zu tun haben. Für Ban Ying gilt: „Wenn wir 12 Frauen beraten, sind nur zwei Zeuginnen“. Ban-Ying-Koordinatorin Nivedita Prasad bestätigt, dass es demnach nahe liegt, die Zahl der Fälle, die zur Ermittlung kommen, zu versechsfachen, um ein realistischeres Bild zu erhalten. Das wird durch eine andere Zählung gestärkt: In 17 Beratungsstellen quer durch Deutschland kommen pro Jahr etwa 1.500 Frauen zur Beratung. Insgesamt gibt es jedoch viermal so viele Beratungsstellen. Das geschätzte Hellfeld liegt also bei etwa 6.000 Zwangsprostituierten. Aussagen über Dunkelziffern sind nicht möglich. Ob die am schlimmsten betroffenen Frauen in die Beratung kommen oder jene, deren Freiraum noch so groß ist, dass sie es überhaupt dorthin schaffen, lässt sich ebenfalls nicht beurteilen.