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Archiv-Artikel

Schulleiterverantwortete Schule

Zentrale Elemente der neusten Dinges-Dierig-Reform. Lehrer fürchten Hierarchisierung

Von kaj

Die selbstverantwortete Schule soll in Schritten kommen. Ab August 2006 nimmt zunächst die 17-köpfige „Schulinspektion“ ihre Arbeit auf, die im Vier-Jahres-Turnus die Schulen durchleuchtet. Ab dann sollen auch die Schulleiter mit der Behörde Ziele vereinbaren und sich dafür vier „Merkmale“ aus dem „Orientierungsrahmen Schulqualität“ auswählen, der allerdings noch nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Die Schulleiter werden direkte „Dienstvorgesetzte“ der Lehrer und müssen auch Beurteilungen schreiben.

Ab August 2007 bekommen sie Personal- und Budgethochheit und können Lehrer direkt einstellen oder auch das Geld einer solchen Stelle für günstigere Kräfte verwenden. Ferner werden die zentralen Personalräte durch dezentrale Kleinstpersonalräte an den Schulen ersetzt.

An den Plänen gibt es viel Kritik. Erst kürzlich forderte die zentrale Lehrerpersonalversammlung die Bürgerschaft auf, das Gesetz abzulehnen, bedeute es doch Hierarchisierung und Abbau von innerer Demokratie. Zuvor hatte die Lehrerkammer vor „scheinselbständigen“ Schulen gewarnt, in denen die Schulleiter „unabhängig von den äußeren Rahmenbedingungen“ für alles verantwortlich gemacht würden und den „Druck“ an die Lehrer weitergeben.

Auch die Elternkammer hatte „mehr Mitwirkungsrechte“ eingeklagt. Und der Verband der Hamburger Schulleitungen (VHS) mahnte, dass die Reform „nicht zum Nulltarif“ eingeführt werden könne; schließlich seien die Schulleitungen aller Schularten schon jetzt „bis an die Leistungsgrenze gefordert“. kaj