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Archiv-Artikel

Aufruf zum Verhör

Nach dem 1:4 gegen Italien gerät Bundestrainer Jürgen Klinsmann auch von politischer Seite unter Druck: Abgeordnete von CDU, SPD und FDP wollen den Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor den Sportausschuss des Bundestages zitieren. Der Ausschussvorsitzende, Peter Danckert, lehnte ein solches Unterfangen ab und sprach von einer „Schnapsidee“.

„Es wäre schön, wenn Herr Klinsmann mal dem Sportausschuss erklären würde, wie er Weltmeister werden will“, sagte der CDU-Sportexperte Norbert Barthle. Das Spiel gegen Italien sei grausam gewesen, und man frage sich, wie Klinsmann das bis zum Sommer aufholen wolle. Barthle verwies darauf, dass der Bund der größte Sponsor der WM sei. „Insofern hätte ich gerne ein paar Antworten“, fügte er an.

Für die FDP-Sportpolitikerin Miriam Gruß geht es bei der WM um ein „nationales Anliegen“. Es gehe nicht darum, ob eine Mannschaft einmal schlecht spiele, sondern um die Frage: „Wie präsentiert sich Deutschland“, sagte sie. Auch der SPD-Sportexperte Reinhold Hemker will Klinsmann vor dem Ausschuss sehen.

Neben Danckert lehnte auch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Fritz Kuhn eine Vorladung Klinsmanns ab: „Wer Klinsi vor den Sportausschuss schleifen will, hat nicht alle Tassen im Schrank. Da könnten wir ja gleich im Bundestag über die Aufstellung abstimmen.“ AP

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