piwik no script img

Archiv-Artikel

Jade-Weser-Port-Betreiberfrage offiziell ungeklärt

Wachsweicher Widerspruch: Eurogate Logistiker bekommen Zuschlag für Tiefwasserhafen vielleicht nicht

Dass die Eurogate Logistikgruppe künftiger Betreiber des von Bremen und Niedersachsen gemeinsam geplanten Jade-Weser-Ports sein würde, galt schon im vergangenen Jahr als ausgemacht. Mit einer entsprechenden Meldung sorgte gestern jedoch die Nordwest-Zeitung für Wirbel. Denn während Bremer Stellen sich zu der Frage nicht äußern wollten, gab es aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium ein Dementi: „Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, zitiert dpa die Behördenmeinung. Das Bieterverfahren laufe noch. Kommenden Dienstag wisse man mehr.

Die Zurückhaltung ist verständlich: Denn just die Suche nach einem geeigneten Betreiber für den Tiefwasserhafen war ins Gerede gekommen. Grund: Die mit dem Auswahl-Verfahren betraute Realisierungsgesellschaft sei personell und finanziell mit einem der Konkurrenten verquickt. Dessen Name: Eurogate. Seither steht die Ausschreibung unter besonderer Beobachtung der Brüsseler Wettbewerbshüter. Eine allzu schnelle Entscheidung könnte Verdachtsmomente verstärken – auch bei potenten Mitbewerbern wie Rhenus-Logistics, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG

Der künftige Betreiber soll 300 Millionen für das Projekt aufbringen. Dessen Gesamtkosten werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Die Eurogate, an der das Land Bremen indirekt beteiligt ist, betreibt mehrere Containerterminals im Mittelmeerraum, in Hamburg und in Bremerhaven: Dort ist sie auch als Betreiber für den geplanten Container-Terminal IV vorgesehen. TAZ/DPA