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Archiv-Artikel

Wort- & Wertschöpfungen

Von MJ

Den Begriff „Individuelle Gesundheitsleistungen“ (IGeL) setzte die Vertretung der Kassenärzte, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), 1998 in die Welt. Er bezeichnet Untersuchungen und Therapien, die die gesetzlichen Krankenkassen, also die Solidargemeinschaft der Versicherten, nicht bezahlen. Mit einem IGeL-Verzeichnis wollte die KBV den Ärzten neue Einnahmequellen erschließen, um Einbußen auszugleichen, und zudem verdeutlichen, dass Kassen nicht alle sinnvollen Leistungen erstatten, wie sie gern behaupten. Die Bundesärztekammer (BÄK) sieht das Ansteigen der IGeL durchaus kritisch. Die Spannbreite liege zwischen „Heilen und Kassieren“, sagte ihr Präsident kürzlich im Deutschen Ärzteblatt. Die BÄK plant einen IGeL-Katalog mit medizinisch sinnvollen oder zumindest ethisch akzeptablen Angeboten. MJ