LESERINNENBRIEFE :
Mittelschicht abgeschafft
■ betr.: „Klassenkampf im Zug“, taz.nord vom 2. 8. 13
Aus Sicht der Grünen ist der Vorschlag konsequent. Sie haben mit Hartz IV und dem daraus folgenden Lohndumping die mittlere Verdienstebene vollkommen abgeschafft. Die gut verdienende Oberschicht fährt Auto, die schlecht Verdienenden fahren Zug. Dank Rot-Grün gibt es niemanden mehr dazwischen, der – wie ich es mir damals noch erlauben konnte – täglich mit dem Zug zur Arbeit fährt, aber wegen Schichtdienst und beruflichen Belastungen seine Ruhe haben will und deshalb bereit ist, den Aufpreis zu bezahlen. Die 1. Klasse war etwas für eine halbwegs vernünftig verdienende Mittelschicht mit etwas Umweltbewusstsein. Dank rot-grüner Sozialgesetzgebung gibt es die nicht mehr. ARNE, taz.de
Ersatzloser Verlust
■ betr.: „Klassenkampf im Zug“, taz.nord vom 2. 8. 13
Die erste Klasse ist so ruhig, WEIL sie nicht für jeden zugänglich ist und sich nur wenige ein Ticket dafür leisten. Die Aufhebung der Klassen würde diesen Vorteil nicht auf alle umlegen, sondern ersatzlos wegfallen lassen. Komfort kostet Geld: Werden alle Plätze auf das Niveau der heutigen 1. Klasse gehoben, wirkt sich das auf die Fahrpreise aus. Wer 1. Klasse für alle fordert, muss auch sagen, wie alle die 1. Klasse bezahlen sollen. NORMALO, taz.de
Kein Komfort
■ betr.: „Klassenkampf im Zug“, taz.nord vom 2. 8. 13
Ruhe und Komfort gibt es leider nur im Zweiklassensystem. Nur mit gesalzenen Preisen kann man Asis, Besoffene, Fußballrowdys, Spätpubertierende und sonstige Störer einigermaßen von den seriösen Fahrgästen trennen, die einfach in Ruhe eine Bahnfahrt genießen möchten. Mir würde 2. Klasse völlig genügen, doch was heutzutage in den Zügen abgeht, hat mit komfortablem Bahnfahren nicht das geringste zu tun. Darum fahre ich nach etlichen schlechten Erfahrungen auch längere Strecken wieder mit dem Auto. FRED, taz.de
Mehr Platz
■ betr.: „Klassenkampf im Zug“, taz.nord vom 2. 8. 13
Ich wohne zwar nicht in Schleswig-Holstein, aber ich habe mich schon immer gefragt, wozu es in Regionalzügen eine 1. Klasse braucht. Die zwei ach so wichtigen „Business-Leute“ im Jahr können sich auch in die 2. Klasse setzen. Meist wird die 1. Klasse ohnehin von Leuten genutzt, die keine gültige Fahrkarte dafür haben und sich aufgrund der viel zu kleinen und überfüllten Züge dort niederlassen. Ich begrüße den Vorschlag, weil dann vor allem im Berufs/Pendlerverkehr dringend notwendiger Platz geschaffen wird. KLASSENBESTER, taz.de
Selbstgerecht auf dem Sofa
■ betr: „SEK-Einsatz im falschen Stockwerk“, taz.nord vom 2. 8. 13
Was hat das Beschriebene mit Polizeigewalt zu tun? Niemand wurde gefoltert, und als der Fehler entdeckt wurde, wurden die zu Unrecht Verdächtigten sofort freigelassen. Man sollte ihnen die psychische Behandlung zahlen, aber warum den SEK-Beamten die Lebensgrundlage entzogen werden soll, das kann wohl nur verstehen, wer selbstgerecht auf dem Sofa sitzend die Welt nur im Rahmen seiner lustigen Ideologie wahrnehmen möchte... EIN ANDERER, taz.de
Keine Konsequenzen
■ betr: „SEK-Einsatz im falschen Stockwerk“, taz.nord vom 2. 8. 13
Das Hauptproblem in Deutschland ist, dass sowas für die Beamten keinerlei dienstliche Konsequenzen hat. Die Staatsanwaltschaft schaut da fast immer weg. Eine Krähe hackt ja der anderen kein Auge aus. DRACHENSTEIN, taz.de