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Stella Frankreich 2008, R: Sylvie Verheyde, D: Léora Barbara, Gulliaume Depardieu / OmeU Die Titelheldin wächst 1977 in der Kneipe ihrer Eltern auf, kennt sich mit Fußball, Poker und Popmusik aus. Was ihr bald darauf wenig hilft auf dem bürgerlichen Gymnasium. Ihre Begeisterung für Balzac bleibt nicht die einzige Reminiszenz an Truffauts jungen Außenseiter Antoine Doinel. Auftakt zu den 6. Französischen Filmtagen im Hamburger Metropolis: Nach der ersten Vorführung wird gefeiert – bei Chansons aus dem Film und frankophonem Pop. Heute, 19 Uhr, Do, 15. 8., 21.45 Uhr, Hamburg, Metropolis ■ Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel Deutschland 2012; R: Aron Lehmann; D: Robert Gwisdek, Jan Messutat Oft ist ein Filmemacher eine Kohlhaas-Figur: Diese Idee hatte Aron Lehmann, als er das Geld für einen Film nicht zusammenbekam. Nun hat er einen Film gemacht über einen Filmemacher, dem am Ersten die Finanzierung wegbricht – und der weiterdreht, obwohl ihm nach und nach Pferde, Kostüme und schließlich auch die Schauspieler abhanden kommen. Do–Mi, 21.30 Uhr, Hamburg, 3001 Kino; Do ist der Regisseur zu Gast; Do–Sa, 21.15 Uhr, Hannover, Künstlerhaus ■ Modest Reception – die Macht des Geldes Iran 2012, R: Mani Haghighi, D: Taraneh Alidoosti, Mani Haghighi In einer abgelegenen Gegend verteilen ein Mann und eine Frau Geld aus Plastiktüten im Kofferraum ihres Autos. Was sie bezwecken, bleibt lange unklar. „Um das als Kapitalismus- oder Gesellschafts- oder Sonstwaskritik lesen zu können, fehlt es an Adressierbarkeit“, schrieb Ekkehard Knörer in der taz. Ratlos sei auch die iranische Zensur gewesen, mit der Regisseur Mani Haghighi tagelang gerungen habe. „Am Ende musste er nicht mehr als sechs Sekunden kürzen.“ Do–So + Di, 18 Uhr, Mo + Mi, 20.30 Uhr, Lübeck, Kommunales Kino ■ Jäger des Augenblicks Österreich 2012, R: Christian Lonk, Philipp Manderla Die Dokumentation folgt drei Extremkletterern, die ohne technische Hilfsmittel den südamerikanischen Tafelberg Roraima besteigen wollen. Eher ein Psychogramm als ein konventionell erzählter Bergsteigerfilm. Do, 18 Uhr, Hannover, Apollo ■ Goldfish Memory Irland 2003, R: Liz Gill, D: Sean Campion, Flora Montgomery / OmU Das Dublin von Liz Gill: beliebige Postkartenansichten einer austauschbaren Großstadt. Austauschbar sind auch die Beziehungen zwischen den Protagonisten. Aber es geht auch nicht um einzelne Romanzen, sondern um ein eher erträumt tolerantes Klima: Die meisten Protagonisten sind lesbisch/schwul und können dies ganz selbstverständlich in der Öffentlichkeit ausleben. Das Irland dieses Films: eine schöne, neue Welt. Do–Mi, 20.30 Uhr, Bremen, City 46