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Archiv-Artikel

bremen heute Nicht einfach alles runterschlingen

Der Caritasverband gibt heute Eltern Tipps, damit der familiäre Esstisch „kein Stresstisch“ wird

Von sim

taz: Welcher Rolle spielt das gemeinsame Essen bei euch?

Petra M., zwei Kinder (6 und 8), wohnt in einer Bremer Kommune: Das Abendessen ist der wichtigste Begegnungspunkt täglich, für die ganze Kommune.

Ist das nicht stressig, mit so vielen?

Wir haben bestimmte Regeln eingeführt. Dass sich alle zusammen hinsetzen. Dass eine gewisse Zeit am Tisch verbracht und nicht einfach alles runtergeschlungen wird und zack weg. Diese Zeit ist aber kurz: ’ne Viertelstunde vielleicht.

Das akzeptieren die Kinder?

Die lieben das sogar total. Wenn ich manchmal Lust habe, mit ihnen alleine zu essen, in unserer WG-Küche, dann sagen sie: „Och nö, ich will lieber unten essen.“

Esst ihr immer in der Großgruppe, alle zusammen?

Nein. Wir frühstücken in der WG, zu viert oder zu fünft. Und auch beim gemeinsamen Abendessen sitzen immer nur fünf Leute an einem Tisch. Aber jede Person wählt sich da ihren Platz selbst. Es kann auch sein, dass die Eltern da gar nicht mit ihren Kindern zusammensitzen.

Was machen die, wenn sie fertig sind?

Sie bleiben sitzen und unterhalten sich oder gehen in einen anderen Raum.

Gelten beim Frühstück die gleichen Regeln?

Ne. Es ist einfach nicht so ’ne gemütliche Mahlzeit – weil alle dann aufbrechen in die Schule und so.

Ist das Essen wichtig für das Gespräch zwischen Kinder und Eltern?

Wir haben da andere Momente dafür, so ein „den Tag erzählen“, etwa abends, beim Ins-Bett-Bringen. Interview: sim