Miese Zahlen für Blankensee

FEHLENDER INVESTOR Das Rechnungsprüfungsamt Lübeck empfiehlt die Abwicklung des Flughafens

Die Lübecker werden entscheiden, ob die Hansestadt den Flughafen ausbauen soll

Die Schlussbemerkung des Rechnungsprüfungsamtes ist eindeutig und sie wird Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) nicht gefreut haben. Da „kein Investor in Sicht ist und auf Grund der schlechten betriebswirtschaftlichen Zahlen auch kaum Aussicht darauf besteht“, solle Lübeck die Flughafen-Auflösung erwägen.

Genau das aber möchte Bürgermeister Saxe verhindern: Der defizitäre Flughafen Blankensee soll vielmehr ausgebaut und erhalten werden. Saxes Sprecher weist die Skepsis des von der Bürgerschaft in Auftrag gegebenen Berichts weitgehend zurück: So sei die Ankündigung des Billiganbieters Ryanair, eine Basis in Blankensee einzurichten, ernst zu nehmen.

Zudem berücksichtige der Bericht nicht, dass eine Abwicklung des Flughafens mit 64 Millionen Euro teurer wäre, als ein weiterer Betrieb bis ins Jahr 2012 für rund 16 Millionen Euro. Denn die Stadt Lübeck müsse bei einer Schließung nicht nur die Fördermittel an das Land Schleswig-Holstein zurückzahlen, hinzu kämen die Kosten für einen Sozialplan für die 140 Mitarbeiter. Außerdem müsse die Stadt dann endgültig auf die Rückzahlung der Darlehen verzichten, die der Flughafen ihr noch schulde: Das alleine sind 33 Millionen Euro.

Vorerst jedoch wartet man in Lübeck auf die Ergebnisse des für Ende April angesetzten Bürgerentscheids: Dann werden die Lübecker entscheiden, ob die Hansestadt den Flughafen ausbauen und in Eigenregie bis 2012 betreiben soll, falls sich kein Investor finden sollte. GRÄ