: Windenergie macht Arbeit
ANSIEDLUNG General Electric will in Hamburg ein Technologiezentrum bauen. Produktion im Emsland
General Electric will groß in das Geschäft mit der Offshore-Windkraft einsteigen – und vor allem Norddeutschland soll davon profitieren. Wie der US-Konzern am Donnerstag mitteilte, plant er in Hamburg ein Technologiezentrum mit 60 Arbeitsplätzen zu errichten. Auch sein Standort im emsländischen Salzbergen soll zusätzliches Personal erhalten. Bis Mitte 2011 will der Konzern den Prototyp einer getriebelosen Vier-Megawatt-Windenergieanlage für die See entwickeln.
General Electric hat vor, in Deutschland 105 Millionen Euro in den Aufbau von Entwicklungszentren, Fabriken und Werkstätten für die Offshore-Windkraft zu investieren. Rund 60 Prozent der Summe sollen nach Hamburg fließen, jeweils 20 Prozent nach Salzbergen und nach München. Weitere 235 Millionen Euro sollen in Großbritannien und Norwegen investiert werden. Der Markt für Offshore-Windkraft werde vor allem in Europa wachsen, sagte Georg Knoth, Vorstandschef von General Electric in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Deshalb siedle man sich in den Anrainerstaaten von Nord- und Ostsee an.
Wie Siemens ist General Electric ein Mischkonzern, der alles mögliche herstellt – vom Haushaltsgerät bis zum Flugzeugmotor. In der Energiewirtschaft hat er sein Geld vor allem beim Bau von Kohle- und Atomkraftwerken verdient. Bei der Windenergie rangierte er mit einem Jahresumsatz von 6 Milliarden Euro auf Rang zwei hinter Vestas. Im Offshore-Geschäft strebt der Konzern eine ähnlich prominente Position an. „Die Benchmark“, sagte Knoth, „ist das Onshore-Geschäft“.
Für Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) ist die Ansiedlung ein Erfolg der Hamburger Politik, „Cluster“ aus Firmen mit ähnlichem Tätigkeitsschwerpunkt zu bilden: In Hamburg beschäftigten sich bereits Repower, Siemens, Vestas und Nordex mit der Windenergie. Sie würden befruchtet durch Technologien aus anderen Branchen, etwa den Kohlefaserverbundwerkstoffen aus der Luftfahrt. GERNOT KNÖDLER