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Archiv-Artikel

Die kleine Wortkunde

Lady Macbeth war auch ohne Damenprogramm eine. Präsidentengattinnen wie Jackie Kennedy machten die Gattung global und glamourös. Mittlerweile gilt jede als FIRST LADY, die adrett im Kostüm und Blitzlichtgewitter an der Seite eines Mächtigen repräsentieren kann. Auch in einer Psychosekte, äh, Kirche. Mächtig ist Scientology-Chef David Miscavige unbestreitbar. Doch wer ist seine „First Lady“ – und wo?

Dass es sie gibt, konnte man leicht übersehen. „Der Kleine“, wie Abtrünnige den obersten Brainwasher gern nennen, trat eher mit „First Friend“ Tom Cruise an seiner Seite auf. Die offizielle Dame im Hintergrund heißt Shelly (eigentlich Michele) und durfte schon als 12-Jährige auf dem Luxusschiff von Sektengründer L. Ron Hubbard aushelfen. Mit 21 heiratete die zierliche Texanerin den 25-jährigen Miscavige und kümmerte sich nach dessen Aufstieg angeblich gezielt um Privatleben und die Luxusvilla von Tom Cruise. So soll sie Katie Holmes als Ehefrau für den Star gefunden haben. Bei der Tom/Cat-Hochzeit tauchte ihr Mann jedoch mit seiner „Kommunikatorin“ und Dauerbegleiterin Laurisse Henley-Smith auf. Deren Exmann, der MS-kranke Uwe Stuckenbrock, wurde laut der Anti-Scientology-Plattform Anonymous von der Organisation in eine Art Straflager verbannt, wo er starb.

AussteigerInnen behaupten, dass auch Shelly Miscavige ein ähnliches Schicksal drohen könne. Denn seit der Beerdigung ihres Vaters 2007 hat man sie nirgendwo mehr gesehen. Die Polizei reagierte auf eine Vermisstenanzeige und bestätigte zwar, dass Shelly Miscavige am Leben sei. Nur wo und wie, darüber wird weiterhin wild spekuliert. Fazit: Bettina Wulff ist ein Dreck dagegen. ANKE RICHTER