: Schlechte Noten für soziale Netzwerke
INTERNET Acht von zehn Online-Freundesnetzwerken haben Datenschutzmängel, sagt die Stiftung Warentest
BERLIN apn | In Sachen Datenschutz und Datensicherheit hat die Stiftung Warentest den Internetnetzwerken Facebook, MySpace und Xing gravierende Mängel bescheinigt. In Vergleich schnitten SchülerVZ und StudiVZ am besten ab, wenn auch mit einigen Mängeln.
Die großen US-Netzwerke kamen in der am Donnerstag veröffentlichten Studie beim Datenschutz am schlechtesten weg. „Facebook, MySpace und Linkedin schränken die Rechte der Nutzer ein, räumen sich selbst aber weitreichende eigene Rechte ein, vor allem die Weitergabe der privaten Daten an Dritte“, rügten die Tester. Sie hatten – wie auch der deutsche Anbieter Xing – eine Sicherheitsüberprüfung verweigert.
Die Gesamtbilanz: Alle getesteten sozialen Netzwerke haben Mängel beim Datenschutz und der Datensicherheit, bei acht von zehn sind es sogar „deutliche“ oder „erhebliche“ Mängel.
Hubertus Primus, Chefredakteur der Zeitschrift test, nannte die Ergebnisse der Untersuchung sehr durchwachsen. Vor allem der Stand der Datensicherheit sei schlecht. Er halte Netzwerke für unverzichtbar, aber sie müssten Regeln einhalten. Diese seien mit überschaubaren Mitteln zu verbessern.
Die Mitarbeiter von Stiftung Warentest betätigten sich auch als „Hacker“ mit Einwilligung der Anbieter, um die Datensicherheit zu prüfen. Dabei waren „ausreichend“ für SchülerVZ und StudiVZ sowie für die Lokalisten noch die besten Noten. Jappy, wer-kennt-wen.de und Stayfriends kassierten sogar ein „mangelhaft“. Die Tester stellten zudem fest, dass die beiden VZ-Netzwerke erhebliche Schwachstellen haben, wenn sie etwa mit einem Smartphone aus einen unverschlüsselten WLAN-Netz heraus genutzt werden. Nutzername und Kennwort könnten von Unbefugten problemlos mitgeschnitten werden, das jeweilige Profil im Internet könne dann manipuliert werden.
Nach Angaben des test-Chefredakteurs Primus nutzt mittlerweile knapp ein Viertel der Deutschen regelmäßig ein soziales Online-Netzwerk. Bei den Jugendlichen liege der Anteil etwa dreimal so hoch.