WASG kämpft um Aldi

In der Bismarckstraße setzen sich die Anwohner für „ihren“ Aldi ein. Unterstützt vom WASG-Bundesvorstand Axel Troost

Wenn die neuen Pfandflaschen-Automaten kommen, dann ist er endgültig zu klein, der alte Aldi an der Bismarckstraße, Ecke Roonstraße. Seit 30 Jahren hat er sich zum wahren „Tante-Emma-Laden“ entwickelt, sagt die Anwohnerin Diana Immerini – und deshalb hat sie eine Initiative gegründet zum Erhalt des Discounters. „Für die Menschen in der vorderen Bismarckstraße und drum herum geht es nicht nur um irgendeinen Laden, in dem man Butter und Brot kauft“, sagt sie, „sondern um einen Treffpunkt für Alt und Jung.“

Aber auch für die Kühltruhen war der Aldi eigentlich schon zu klein. 700 Quadratmeter, das ist die Norm, nach der Aldi weltweit seine Regale aufstellt, und schließlich soll ein Aldi aussehen wie der andere. Am 30. April soll die Filiale des Discounters, die nur auf 400 Quadratmeter kommt, geschlossen werden.

Dabei wäre Erweiterungsfläche da, sagt Diana Immerini, denn hinter dem Aldi ist ein unterirdischer Bunker. Die Zugänge sollen aber frei bleiben, warum auch immer. Auf 700 Quadratmeter käme der Aldi an der Stelle allerdings nicht. Und ein großes Baugrundstück ist im Steintor nicht zu haben.

Prominente Unterstützung hat die Bürgerinitiative jetzt von der WASG bekommen. Einer der Mitstreiter von Axel Troost, dem Bundestagsabgeordneten und Bundesvorstand, wohnt an dem Eck, und hat „seinen“ Abgeordneten dazu bewegen können, mit dem prominenten Namen die Sache des Volkes zu unterstützen. Dass es sich hier um ein Unternehmen handelt, das von anderen wegen seiner Ausbeutung billiger Arbeitskräfte in der „Dritten Welt“, anders gesagt: der konsequenten Nutzung der Kostenvorteile der globalisierten Ökonomie, heftig in der Kritik steht, scheint Troost nicht zu stören. Immerhin haben die einfachen Leute hier zu Lande den Nutzen von den niedrigen Produktionskosten andernorts und den Mengenrabatten von Aldi. „Gesetze und Vorschriften sollten nicht so ausgelegt werden, dass die Lebensumstände der Menschen sich dadurch deutlich verschlechtern“, sagt Troost, „Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Bauamt und Aldi eine Lösung zum Erhalt des Standortes finden.“ kawe

Am Donnerstag demonstriert die Initiative bei Kaffee und Kuchen vor dem Aldi