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Archiv-Artikel

Normalisierung in Mainz

VERKEHR Zum Schulstart in Rheinland-Pfalz ist das befürchtete Verkehrschaos am Hauptbahnhof ausgeblieben. Der Notfahrplan gilt noch bis Ende August

MAINZ afp/dpa | Zum Schulbeginn in Rheinland-Pfalz ist das befürchtete Verkehrschaos am Mainzer Hauptbahnhof am Montag weitgehend ausgeblieben. Obwohl 15 Prozent der Nahverkehrszüge in den Morgenstunden ausgefallen seien, sei ein „geordneter, normaler Schüler- und Berufsverkehr“ vonstatten gegangen, sagte ein Bahn-Sprecher in Frankfurt am Main. „Insgesamt hat es sehr gut funktioniert.“ Die Bahn habe Mitarbeiter aus der Verwaltung abgestellt, die Reisende an den Bahnsteigen Auskunft über die Situation geben sollten.

Seit gut zwei Wochen kommt es zu Zugausfällen am Hauptbahnhof in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Ursache ist ein Personalmangel im Mainzer Stellwerk, wo mehrere Mitarbeiter krank oder im Urlaub sind. Daher hat die Bahn den Zugverkehr im Hauptbahnhof stark eingeschränkt. Fahrdienstleiter können nicht schnell durch Spezialisten von anderen Bahnhöfen ersetzt werden.

In den Morgenstunden, zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr, fallen demnach aktuell 15 Prozent der Nahverkehrszüge aus. Bis 20.00 Uhr entfallen dann 40 Prozent der Züge im Nahverkehr. Auch mehrere Fernverkehrszüge machen derzeit keinen Halt am Mainzer Hauptbahnhof. In den Nachtstunden und am Wochenende hingegen verkehren die Züge dem Sprecher zufolge planmäßig. Dieser Notfahrplan soll noch bis Monatsende andauern.

Die Bundesnetzagentur hält trotz einer leichten Entspannung am Mainzer Hauptbahnhof an ihrer Drohung fest, die Bahn wegen der Zugausfälle mit einem Zwangsgeld von einer Viertelmillion Euro zur Kasse zu bitten. Es werde zwar registriert, dass die Bahn mit Notfallfahrplänen und zusätzlichen Zügen reagiert habe, sagte ein Sprecher am Montag in Bonn. Es müssten aber die nächsten Wochen abgewartet werden, um die Situation für die Bahnreisenden in der rheinland-pfälzischen Landeshaupt abschließend zu bewerten. Ein Datum, bis wann die Netzagentur ihre Entscheidung fällen wird, gibt es nach Angaben des Sprechers nicht. Die Probleme am Hauptbahnhof müssten aber vollständig beseitigt sein.