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Machtpoker um Mehrheiten nach den Wahlen im Irak

PARLAMENT Sieger Allawi wirft Iran Einmischung vor. Kommission will sechs Mandatsträger disqualifizieren

BAGDAD dpa/taz | Der Sieger der irakischen Parlamentswahl, Ajad Allawi, sieht sich als Opfer der iranischen Einmischung in innerirakische Angelegenheiten. Angehörige seiner Al-Irakija-Liste erklärten am Dienstagabend, das Mullah-Regime im Iran wolle um jeden Preis verhindern, dass der säkulare Allawi Ministerpräsident wird. Die Liste des Oppositionsführers Allawi hatte bei der Wahl am 7. März zwei Sitze mehr erhalten als der amtierende schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki.

Der sunnitische Vizepräsident Tarik al-Haschimi, der sich der Allianz des säkularen Schiiten Allawi angeschlossen hatte, sagte in einem Interview mit der Zeitung Al-Sharq Al-Awsat, die Iraker sollten sich gegen die Einmischung des Iran wehren. Die Tatsache, dass Vertraute von al-Maliki in den vergangenen Tagen in Teheran Gespräche mit Vertretern der religiösen Schiitenparteien geführt hätten, sei „sehr beunruhigend“.

Wegen des knappen Vorsprungs droht Allawi offenbar auch noch aus einer anderer Ecke Gefahr, um seinen Sieg gebracht zu werden. Die kurdische Nachrichtenagentur Peyamner meldete, die Rechenschaftskommission der Regierung habe Einwände gegen sechs Kandidaten erhoben, die ein Mandat erhalten hatten. Die siegreichen Kandidaten hätten „Verbindungen“ zur verbotenen Baath-Partei des früheren Präsidenten Saddam Hussein und dürften deshalb nicht Abgeordnete werden.

Die Namen der „verdächtigen“ Kandidaten gab die Kommission zunächst nicht bekannt. Es soll sich um vier Personen von Allawis Liste handeln sowie einen kurdischen Abgeordneten und einen von Malikis Liste.

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