Technokrat wird Benin regieren

Bankier Yayi Boni gewinnt Präsidentschaftswahl und verspricht „junge Regierung“

BERLIN/COTONOU taz/afp ■ Ein Technokrat wird Präsident von Benin. Yayi Boni, ehemaliger Chef der Westafrikanischen Entwicklungsbank, gewann die zweite Runde der Präsidentschaftswahl vom Sonntag laut Wahlkommission mit 74,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 67 Prozent.

Benin gilt als afrikanische Musterdemokratie, seit der ehemalige Militärdiktator Mathieu Kérékou Anfang der 90er-Jahre ein Mehrparteiensystem einführte und sich abwählen ließ. Kérékou regierte 1996–2006 als gewählter Präsident erneut, kandidierte jetzt aber nicht mehr.

Boni war als Parteiloser angetreten, und sein Sieg ähnlich wie der von Präsident Amadou Toumani Touré als parteiloser Kandidat in Westafrikas anderer Musterdemokratie Mali vor zwei Jahren trägt dem Umstand Rechnung, dass politische Parteien in Westafrika nach rund fünfzehn Jahren Mehrparteiensystem heute als diskreditiert gelten. Nach seinem Sieg versprach Boni „eine Regierung von jungen, sauberen, integren und neuen Menschen“ und nannte „gute Regierungsführung und Transparenz“ als Prioritäten. D.J.