: Rösler gegen NC für Medizin
REFORM Der Gesundheitsminister will Interessierten den Zugang zum Studium erleichtern
BERLIN rtr | Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler will dem zunehmenden Ärztemangel vor allem auf dem Land mit einem erleichterten Zugang zum Medizinstudium entgegenwirken. „Ich plädiere für eine Abschaffung des Numerus clausus und für eine stärkere Berücksichtigung von Auswahlgesprächen“, sagte der FDP-Politiker gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der Notendurchschnitt allein sage nichts darüber aus, ob jemand ein guter Arzt werde. „Ich würde die Umstellung gern noch in dieser Legislaturperiode politisch auf den Weg bringen“, sagte der Minister.
Über die Zuteilungsverfahren für Studienplätze entscheiden die Länder. Rösler sagte, auf dem Land gebe es bereits einen erheblichen Ärztemangel. „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird das Problem dramatisch schon in den nächsten zehn Jahren“, warnte er. Das Durchschnittsalter der rund 150.000 niedergelassenen Mediziner liegt nach Statistiken der Bundesärztekammer bei rund 52 Jahren. Rösler plädierte auch für andere Arbeitszeitmodelle, weil bereits 60 Prozent der Medizinstudenten Frauen sind.