Best of Roger Kusch: : Seine Reise ins politische Abseits
Oktober 2001: Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) beruft seinen Studien- und Parteifreund Roger Kusch zum Justizsenator.
November 2001: Kusch lässt die Spritzenautomaten in den Gefängnissen abmontieren. Angeblich sei die Zahl der HIV-Infektionen durch die Automaten eher gestiegen.
August 2002: Kusch besucht den Wüstenknast von Sheriff Joe Arpaio, der seine Gefangenen mit drakonischen Strafen wie der Vergabe von rosa Unterwäsche diszipliniert. Zurück in Hamburg distanziert sich Kusch von den Methoden in Arizona, erwägt aber die Einführung von Zweierzellen. Mai 2003: Einen Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft beschäftigt Kuschs Personalpolitik. Die Opposition wittert „schwarzen Filz“.September 2004: Kusch lädt Focus-Journalisten ein und zeigt ihnen ein Aktbild, das ihn selbst darstellt. Die CDU ist verstört.November 2005: Kusch legt sich mit der Hamburger Richterschaft an – seine Behörde will bei Bewerbungen für das Richteramt das erste Wort haben. Die Gerichtspräsidenten protestieren, Kusch macht einen Rückzieher.Januar 2006: Kusch verärgert seine eigene CDU-Fraktion mit dem Vorschlag, das Jugendstrafrecht abzuschaffen.Februar 2006: Kusch verweigert die Aussage vor einem Untersuchungsausschuss zum Hamburger Jugendknast. Der Ausschuss beantragt Beugehaft.27. März 2006: Kuschs letzter Tag als Justizsenator. taz