Windparks gucken

HELGOLAND-TOURISMUS

Das sind schon einfallsreiche Leutchen auf Helgoland. Bislang locken sie zahlende Besucher vor allem mit günstigen Drogen und windiger Erlebnisnatur auf den Vogelfelsen samt traditionsreichem Lummensprung. Nun aber kommt ein weiterer touristischer Glanzpunkt hinzu: Windparks gucken.

Mit einer ersten Ausflugsfahrt von Helgoland zum Windpark Meerwind Süd/Ost begann am Sonnabend der Testlauf für das Zukunftsprojekt. Die Teilnehmer des zweitägigen Wirtschaftsforums Offshore und einige Urlauber durften an der zweistündigen Sonderfahrt des Katamarans „Halunder Jet“ teilnehmen. Sie sollen umfassend über den Bau der drei Windparks vor Deutschlands einziger Hochseeinsel informiert werden. „Wir spüren ein großes Interesse an dem Thema, das wir touristisch mit regelmäßigen Fahrten aufgreifen wollen“, sagt Tourismusdirektor Klaus Furtmeier.

Der Windpark Meerwind Süd/Ost ist mit 23 Kilometern Entfernung das nächstgelegene der drei Offshore-Projekte. Im Bau sind zudem die Windparks Nordsee Ost und Amrumbank West. „Ich gehe davon aus, dass bis Ende 2015 alle drei am Netz sind“, sagt Helgolands Bürgermeister Jörg Singer, der bereits damit beschäftigt ist, den roten Felsen mit dem Bau eines Offshore-Servicehafens zur Energieinsel umzugestalten.

120 neue Arbeitsplätze verheißen die Windpark-Betreiber. Meerwind hat die 50 Zimmer samt Konferenzräumen und Wellness-Bereich von Helgolands größtem Hotel für zehn Jahre komplett gemietet. Hotelier Weber will jetzt für Touristen ein neues Hotel bauen und Kurdirektor Furtmeier den Gästen ein einzigartiges neues Ausflugsziel bieten. Sind in der Tat clever auf Helgoland.  SMV