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Archiv-Artikel

Geht doch

DEUTSCHLAND 17,5 Millionen Zuschauer, volle Kneipen beim Public Viewing. Das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück zeigt: Der angebliche Wahlkampf interessiert viel mehr Menschen als gedacht. Und der SPD-Kanzlerkandidat kann bisher unentschlossene Wähler überzeugen

Von GA

BERLIN taz | Das Fernsehduell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Peer Steinbrück ist auf großes Interesse gestoßen. Der angeblich langweilige Wahlkampf hat am Sonntagabend 17,6 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte gelockt. Das waren über 3 Millionen mehr als beim TV-Duell zur letzten Bundestagswahl vor vier Jahren. Auch Kneipen, die zum Public Viewing geladen hatten, waren gut gefüllt. Beim Internetdienst Twitter war der Hashtag #TVduell kurzzeitig gar der weltweit meistgenutzte.

Offen blieb, wer am stärksten profitiert hat. Laut dem Institut infratest dimap, das nach der Sendung über 1.000 Zuschauer befragt hat, hielten 49 Prozent Steinbrück für „überzeugender“, Merkel nur 44 Prozent. Laut Forschungsgruppe Wahlen, die Wähler für das ZDF befragte, waren jedoch 40 Prozent der Meinung, Merkel habe „sich besser geschlagen“. Ihren Herausforderer sahen hier nur 33 Prozent vorn. Einig waren sich jedoch beide Institute, dass Steinbrück aufgeholt hat. Laut ZDF gaben 44 Prozent der Befragten an, ihre Meinung über Steinbrück habe sich verbessert. Bei Merkel waren es nur 14 Prozent. Und bei infratest hatten vor dem Duell 54 Prozent angegeben, sie würden bei einer fiktiven Direktwahl für Merkel stimmen, nach der Sendung waren es noch 48 Prozent. Steinbrück machte bei dieser Frage einen Sprung von 28 auf 45 Prozent. Er konnte vor allem bisher unentschlossene Wähler für sich gewinnen. GA