: Kampagne für Schulreform
SCHULSTREIT Prominente werben für Primarschule. Auch SPD und Schulbehörde legen los
Mit zwei Prominenten hat das Bündnis „Chancen für alle“ gestern seine Kampagne für die Schulreform gestartet. Sowohl die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) als auch Ex-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) treten für die Primarschule ein.
Initiativen-Sprecher Jobst Fiedler kündigte an, bis zum Volksentscheid am 18. Juli unter dem Titel „Die Schulverbesserer“ intensiv für die Reform zu werben – mit Plakaten, Flyern und Postkarten. Sofern gewünscht werde man auch in Schulen informieren.
Kinder bräuchten angesichts des unterschiedlichen Entwicklungstempos „ein längeres gemeinsames Lernen als in den vier Jahren Grundschule möglich ist“, sagte Dohnanyi. Die Argumente der Gegner erinnerten ihn an die Debatten über die Aufhebung getrennter Grundschulen für Gymnasien aus den Jahren 1922/1923. „Damals gab es den gleichen Streit.“ Akademiker-Eltern meinten, dass ihre Kinder die Klügeren seien.
„Wir führen eine Diskussion, die dem Ständestaat entspricht, aber nicht den Bildungsanforderungen von heute und morgen“, ergänzte Rita Süssmuth. Es gebe keinen Schultyp, der so positiv abschneide wie die Primarschule. Befürchtungen, dass einzelne Schüler benachteiligt werden könnten, wies sie zurück: „Dafür haben wir nun genügend empirische Befunde.“
Bereits am Dienstag hatte die Bildungsbehörde mit Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) ihre Informationskampagne mit mehr als 80 Veranstaltungen begonnen. Und die SPD will am 29. Mai in der ganzen Stadt für die Reform werben. KAJ