das wichtigste: Liberias Expräsident Taylor verschwunden
ABUJA rtr/taz ■ Liberias wegen Kriegsverbrechen angeklagter Expräsident Charles Taylor ist aus seinem Exilort in Nigeria verschwunden. Wie Nigerias Präsidialamt gestern bestätigte, ist er seit Montagabend nicht mehr in seiner Villa in der Stadt Calabar. Es werde untersucht, ob er entkommen oder entführt worden sei. Vor wenigen Tagen hatte Nigeria erklärt, man stelle sich nicht mehr gegen eine Auslieferung Taylors, der vom UN-Kriegsverbrechertribunal für Sierra Leone gesucht wird. Allerdings unternahmen die Behörden auch nichts, um eine Flucht zu verhindern. Die Wachen vor Taylors Villa wurden abgezogen, Dutzende Verwandte des Expräsidenten sollen Calabar mit Gepäck verlassen haben. Taylor hatte 2003 gegen eine Zusage des sicheren Exils sein Amt friedlich aufgegeben. In Liberia sorgte die Nachricht von Taylors Verschwinden für große Unruhe.
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