Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Mittwoch wird im Zielona Gora der 1. Mai vorbereitet, der uns selbstverständlich eine globale Revolution, na ja, zumindest einen globalen „Action Day“ verspricht. „Mayday“ heißt er darum nun auch in Berlin, eine Parade soll’s geben, na, da werden die größtenteils nicht im Ansatz politisch denkenden Spaßrebellen vom Kotti ja mal erstaunt sein, wenn nebenan die Politparade marschiert. Immerhin geht es darum, die MigrantInnen zu mobilisieren, Bratwurst essende Papas und Steine werfende Mamas sollen sich lieber anderswo ihrem Deutschlandbild widmen. Am Mittwoch jedenfalls wird erst mal diskutiert und DVD geschaut, und, ganz mottogerecht, nach Hilfe gefragt. Tags drauf wird im New Yorck 59, das ja im Bethanien ist, über Hausaneignung und Gestaltungsmöglichkeiten gesprochen; zu Gast sind diesmal diejenigen, deren Initiative zum Erhalt des Palastes gescheitert ist, die aber auf andere Weise Lärm machen konnten. „Kunst meets politics“ heißt also das inoffizielle Motto; inwieweit die PalastabrissgegnerInnen jedoch wirklich die gleichen politischen Ziele wie die Yorcker verfolgen, das wir sich noch herausstellen müssen. Immerhin: anschließend keine Disko. Am Freitag wird im Versammlungsraum des Mehringhofs nach Polen geschaut, das ja, seit es Schengen-Nachbar ist, dafür zu sorgen hat, dass Russlandflüchtlinge draußen bleiben aus der EU. Deutschland freut sich über diese ins Ausland verlagerte Arbeit. Die Polen-AG der Antirassistischen Initiative Berlin hat sich in Polen mit Flüchtlingen unterhalten und informiert über den verlagerten Abschiebebetrieb. Am Samstagmorgen dann wird der Ostbahnhof zum Treffpunkt aller Wackeren, die die erste Großdemo in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren vergrößern wollen. Den rechten Burschenschaftlern soll der Spaß vergehen, darum geht’s auf nach Greifswald.