Tiere helfen Menschen

Kaninchen besuchen wöchentlich das Altersheim Arbergen. Das steigert das Wohlbefinden der Bewohner

Der regelmäßige Kontakt zu Kleintieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen kann den Alltag älterer Menschen erleichtern. Das haben die Wissenschaftler des Bremer Instituts für angewandte Pflegewissenschaften herausgefunden.

In das Pflegeheim Arbergen bestellten sie über drei Monate zweimal wöchentlich einen mobilen Tierbesuchsdienst für etwa ein Drittel der insgesamt 100 Bewohner. Besonders bei der Therapie von Demenzerkrankten könnten Meerschwein und Kaninchen hilfreich sein, sagt Stefan Görres, Leiter des Projektes. So habe sich die Hirnleistung der Probanden deutlich verbessert. Sie könnten sich besser orientieren und erinnern. Auch sei es dem Tierbesuch zu verdanken, dass Heimbewohner, die bisher zurückgezogen lebten, soziale Kontakte zu ihren Mitmenschen aufbauen, sei es auch nur, um sich über die Tiere zu unterhalten. Die Tiertherapie biete eine hoffnungsvolle Alternative zur medikamentösen Behandlung verschiedener Altersleiden, glaubt der Forscher.

Der bewegliche Streichelzoo erleichtere auch dem Personal den Umgang mit den Bewohnern, sagt Heimleiterin Doris Kutschker. „Zudem lässt er sich gut in den Tagesablauf des Heims integrieren und ist dementsprechend keine zusätzliche Belastung“, so Kutschker. Dennoch werde der Tierbesuchsdienst jetzt, da das Forschungsprojekt beendet ist, nur noch einmal in der Woche nach Arbergen bestellt. Denn schließlich kostet das pro Tag 100 Euro. JS