: UNTERM STRICH
Das russische Generalkonsulat verweigert dem Schweizer Regisseur Milo Rau die Einreise. Für das Filmprojekt „Die Moskauer Prozesse“ habe Rau nach Russland reisen wollen und bekam ohne klare Rechtfertigung kein Visum ausgehändigt, wie er in einer Presseerklärung mitteilte. Bereits im März inszenierte er das gleichnamige Theaterstück, das auf wahren Begebenheiten beruht, mit allen Schauspielern im Moskauer Sacharow-Museum: zwei Prozesse gegen Kuratoren religionskritischer Ausstellungen und gegen die Frauenpunkband Pussy Riot. „Ich versuche eine Moral der Kunst zu üben“, erklärte Rau im taz-Interview. Im Stil eines Gerichtsdramas soll nun der Dokumentarfilm das widersprüchliche Bild Russland zeigen und trotz des Einreiseverbots Ende 2013 fertig gestellt werden. Das Vorgehen der Ausländerbehöre sei ein Hinweis auf die Absicht „den freien Austausch von Ideen und künstlerischer Arbeit in Russland zu unterbinden“, sagte Michail Kaluschski, ein Leiter des Sacharow-Zentrums.