: Die Roloffs und die Rote Kapelle
Helmut Roloff war der Pianist der Roten Kapelle, ein feiner, stiller Mann, der den Rückhalt und die Ehrlichkeit seiner Freundinnen und Freunde schätzte. Er war einer der wenigen dieser Widerstandsgruppe, die nicht in Berlin- Plötzensee den Tod durch den Strang oder das Fallbeil erfahren mussten. Helmut Roloff überlebte. Sein Sohn, Stefan Roloff, zeigt nun im Alten Rathaus Potsdam mit seiner Ausstellung „Prinz-Albrecht-Straße 8“ 108 „Identifikationsfotos“ vom Freundeskreis des Musikers. Es sind die letzten Fotos, die die Gestapo von ihnen aufgenommen hat, zum Zeitpunkt der Verhaftung. Stefan Roloff, dessen preisgekrönter Dokumentarfilm „Die Rote Kapelle“ weltweit für Furore sorgte, sucht nach den Menschen hinter Bildern, die sie wie Verbrecher erscheinen lassen. „Als liege, trotz des direkten Blicks in die Kamera, ein Schleier über ihren Augen. Sie verschließen sich“, so Roloff. Viele Jahre war die Auseinandersetzung mit dem deutschen Widerstand für den 51-jährigen Filmemacher und bildenden Künstler kein Thema – heute ist es, nach langer Recherche, sein Bestseller.