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Archiv-Artikel

der kommentar Selbstbesoffen und zufrieden

Das US-Außenministerium kritisiert aus Sorge über wachsenden Terrorismus die schlechte Integration von Muslimen in Europa: zu Recht!

Wenn Amerikaner Europa besuchen und im Gespräch leicht an Höflichkeit verlieren, sagen sie: Irgendwie ist Europa einfarbig. Auf Nachfrage erläutern sie, es sehe ganz so aus, als wäre das völkische Programm der Nazis realisiert worden: überall nur Blondes, Vermischtbrünettes, Hellhäutiges. Die Einwanderer aus dem Arabischen nehmen sie kaum wahr: Wie auch, sie leben, wie von der Mehrheit erwünscht, in eigenen Vierteln.

Das muss man wissen, um die Kritik des US-Außenministeriums an Europa und seinem halbherzigen Kampf gegen den Terrorismus zu verstehen. Das State Department nämlich gab kund, Europa behandle seine Migranten diskriminierend – mehr noch: Der Sozialstaat begünstige das Misslingen der Integration. Und das sei, so lautet es aus dem Haus von Condoleezza Rice, dem Terrorismus extrem förderlich – dieser fände Anklang in den migrantischen Communitys, weil dort geglaubt werde, man werde in Europa nicht gebraucht.

Ein tolles Statement aus Washington, klare Worte zur passenden Zeit: Europa, was die Integration anbetrifft, meist selbstbesoffen zufrieden, hört deutliche Worte aus dem Einwandererland schlechthin. Wer dessen Erfolg nicht glaubt, muss nur über den Atlantik fliegen: Als Hellhäutiger oder Mischblonder ist man dort vom Look her einer oder eine unter vielen, vor allem vielen anderen – Amerikanern!JAN FEDDERSEN