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Archiv-Artikel

Von B wie Begrünung bis U wie Umweltzone

Es gibt viele Methoden gegen Feinstaub anzugehen. Aber was bringt wirklich was und wo sind die Haken?

Begrünung: Mit mehr Grün an den Straßen will Mülheim/Ruhr den Feinstaub bekämpfen. Die Idee: Staub setzt sich auf Gräsern, Büschen und so weiter ab und wird dann vom Regen in den Boden gewaschen. Vorbilder sind Maastricht, Nimwegen und Venlo, die Feinstaub-Werte um bis zu 20 Prozent reduzierten. Problem: Nicht alle Straßen können begrünt werden.

Bonus-Malus-System: Anreiz für Fahrer, ihr Auto umzurüsten. Mit staatlichen Geldern werden sie belohnt, wenn ihre Dieselrußfilter 30 bis 50 Prozent der Rußpartikel herausfiltern. Die übrigen zahlen höhere Steuern. Umweltschützern reicht das nicht. Zudem gilt die Regelung voraussichtlich erst ab 2008. Damit liegt Deutschland hinten: In Dänemark wird eine Strafsteuer für ungefilterte PKW eingeführt, Österreich hat schon eine, in Holland sollen Dieselstinker nicht mehr neu zugelassen werden, in Kalifornien sind sie längst verboten.

City-Maut: In London wird schon seit Jahren eine Maut für die Fahrt durch die Innenstadt kassiert, Stockholm hat es nachgemacht. Ergebnis: 25 Prozent weniger Verkehr in der Innenstadt, kaum noch Staus, kürzere Fahrtzeiten, mehr Fahrgäste in den Bahnen und Bussen. Doch NRW-Städte sind dagegen, da Ausweichverkehr droht und der Einzelhandel in der City leidet.

Fahrverbote für LKW: In Düsseldorf und Essen gibt es bereits in stark belasteten Straßen ein Durchfahrverbot für LKW über fünf Tonnen. Problem ist der Ausweichverkehr.

Nassreinigung: Feinstaub wird – etwa in Dortmund – mit Reinigungsmaschinen weggespült. Bringt nicht viel, wirkt nur kurzfristig. Ist zudem sehr kostenintensiv und wenig umweltfreundlich, da viel Wasser verschwendet wird.

Park&Ride: Soll in den Städten weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig will man auch die Takte des Nahverkehrs erhöhen. Problem sind die Kosten.

Tempolimit: Unklar ist, ob reduzierte Geschwindigkeit was nützt. In manchen Straßen entstehen dadurch Staus, mehr Qualm und Staub.

Umrüstung kommunaler Fuhrparks: Etwa 60 Prozent der Busse sind bereits mit Dieselrußfiltern ausgestattet. Müssten die Städte nicht alles alleine zahlen, wären sie schon viel weiter. Landesumweltamt plädiert für Gasbetrieb.

Umweltzone: Geplant unter anderem in Hagen. In schützenswerten Zonen wie Innenstadt oder Wohngebieten dürfen emissionsreiche Autos, Busse und LKW nicht mehr fahren, sonst droht Bußgeld. Schadstoffarme Fahrzeuge erhalten eine Plakette. GESA SCHÖLGENS