kroaten und türken über berlusconi und die wahl in italien
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Večernji List aus Zagreb kommentiert: Der Ministerpräsident hat den gesamten Wahlkampf auf sich selbst konzentriert. Statt zu argumentieren setzte er auf Beleidigungen sowohl seiner Gegner als auch der Wähler. Je näher der Wahltermin rückte, desto nervöser und panischer wurde Berlusconi. Er begann den Wählern das Blaue vom Himmel zu versprechen. Sollte Berlusconi die Parlamentswahlen wieder gewinnen, bliebe Italien geteilt. Denn er betrachtet alle, die nicht denken wie er, als Verräter und Gegner der Freiheit. Problematisch dürfte es auch für die italienische Wirtschaft werden, weil sich immer mehr Industrielle von ihm und von seinem Regierungsstil abwenden.

Radikal aus Istanbul meint: Experten nennen die Fernsehsender Silvio Berlusconis als Grund für den politischen Erfolg des Premiers. Sie hätten Italiens Bevölkerung jahrelang erfolgreich unterhalten. Außerdem sei die Fußballmannschaft des Regierungschefs, AC Mailand, international erfolgreich gewesen, und das habe die Italiener gefreut. Den Einwand, Berlusconi sei aber doch der Korruption angeklagt und werde beschuldigt, Schwarzgeld zu waschen, weisen Kenner der politischen Verhältnisse mit dem Hinweis zurück, dass eben jede Nation ihre Schwächen habe. Für die Italiener seien Figur und Persönlichkeit wichtiger als Ehrlichkeit und Anstand.