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Archiv-Artikel

MITREDEN, OBWOHL ICH KEINE AHNUNG HABE

Heute: 10 schlaue Sätze zum Thema Feminismus

„Wir sind hier gut quotiert.“ (Wohlwollende Zurkenntnisnahme, dass die jeweilige Runde aus gleich vielen Frauen und Männern besteht, wobei auch der empörte Einwand kommen könnte, man denke nicht in Kategorien wie „Mann“ und „Frau“)

„Das Foto ist so sexistisch!“ (Auf fast jede Werbung der Bekleidungsfirma American Apparel sowie Vice-Fotostrecken anzuwenden, die beide gerne mit der amateurpornografischen Ablichtung junger Frauen spielen; Aussage mitunter auch mit dem Zusatz zu verwenden: „Das ist Kinderpornografie!“)

„Die Butler leugnet ja die Existenz des Geschlechts.“ (Bezieht sich auf die Philosophin Judith Butler, die das biologische Geschlecht als gesellschaftliches Konstrukt ablehnt)

„Schröder hält nichts von Feminismus.“ (Gemeint ist nicht der Exkanzler, sondern die promovierte Soziologin, die jetzt das Ministerium für Frauenpolitik und Gedöns leitet)

„Hillary Clinton hat ja eher traditionell Wahlkampf gemacht.“ (Bedauert, dass Hillary im US-Wahlkampf ihr Frausein nicht selbstbewusster thematisiert hat, anders als ihr parteiinterner Gegner sein Minderheitendasein; auch auf die deutsche Staatschefin anwendbar)

„Ich möchte, dass die heilige Kuh Mutter endlich geschlachtet wird.“ (Aussage ist möglichst von einem Mann zu tätigen; bezieht sich auf den nennenswerten und abzulehnenden „Mutter-Mythos“ und fordert, die Verantwortung für die Erziehung nicht als „naturgemäße“ Eigenschaft den Frauen zuzuschieben)

„Ich bin eher porYes!“ (spricht sich für Pornokonsum aus; wohlbedacht anzuwenden; vor allem gegenüber klassisch feministischen PorNo-AnhängerInnen, die Pornos wegen der Objektivierung der Frau ablehnen; bei Disput möglichst nicht argumentieren, man meine „frauenfreundliche“ Pornos)

„Gender-Mainstreaming versteh’ ich nicht.“ (Darf man sagen; selbst eingefleischte FeministInnen kapieren nicht, was besonders daran ist, dass Gleichberechtigung nicht in der Nische, sondern in der ganzen Gesellschaft stattfinden soll)

„Die Herdprämie führt zum Mitnahmeeffekt.“ (Hat nichts mit Ikea zu tun, sondern ist eine ablehnende Haltung gegenüber dem „Betreuungsgeld“ und meint, dass Mamas, die eh beim Kind bleiben wollten, ab 2013 auch noch 150 Euro kriegen)

„Also, wenn wir nicht postgender sind, dann sieht man das auf Spiegel Online.“ (Möglichst beiläufig sagen; bekräftigt, dass Gleichberechtigung nicht besteht, solange es die sexistischen Kommentare auf dem Nachrichtenportal mit den vielen Klicks gibt; Letztere werden natürlich nicht mit Fotostrecken von aufreizenden Frauen generiert) Julia Fritzsche mag Quoten und Gedöns, ist aber trotzdem froh, dass sie als Mädchen sozialisiert wurde