Vormerken : Ein neuer Knigge klärt die Zeichen der Macht
Wenigstens in den handelsüblichen Gaststätten hier in Deutschland ist es ja aus der Mode geraten, dass man erst am Eingang herumlungern musste, bis man endlich platziert wurde. Eine ganz besondere Entmündigungserfahrung, die doch die umgekehrte Medaillenseite von Macht war. Von der Macht also, die man nicht selbst in Händen hielt. Und bei Platzierungsfragen geht es eigentlich immer genau darum, um die Macht, und wer mehr davon hat als die anderen, was ja meistens auch gezeigt werden soll, wie selbst auf dem arglosen kleinen Geschichtsbild rechts zu sehen ist. Die Männer (sowieso nur Männer), die da stehen müssen, waren bestenfalls Satelliten um das Zentrum der Macht, das sich bequem auf den Stühlen eingerichtet hat, Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin 1945 in Jalta, um die Welt neu zu ordnen. Wer wo sitzt bei einem Meeting (und ob man überhaupt sitzen darf) und warum zum Beispiel Minister mit grüner Tinte schreiben und überhaupt allerlei Chefbürofragen in Zeichen der scheinbar flacher gewordenen Hierarchien klärt am morgigen Donnerstag Moritz Freiherr von Knigge bei Dussmann, wenn er sein aktuelles Buch „Zeichen der Macht. Die geheime Sprache der Statussymbole“ präsentiert. TM