: Zukunft für Clubs ungewiss
ESSO-HÄUSER Clubs sollten zu gleichen Konditionen zurückkehren, aber davon ist jetzt keine Rede mehr
Den Mieterinnen und Mietern in der Gewerbezeile der vom Abriss bedrohten Esso-Häuser auf St. Pauli wurde zum 30. Juni 2014 gekündigt. Die Bayerische Hausbau, die Eigentümerin des Gebäudekomplexes am Spielbudenplatz, begründete die Entscheidung mit baulichen Mängeln, die aus einem im Auftrag des Bezirks Mitte erstellten Gutachten hervorgehen. Betroffen sind von der Kündigung auch Clubs wie das Molotow und das Planet Pauli.
„Wir müssen davon ausgehen, dass wir nächstes Jahr von Seiten der Stadt keine Betriebsgenehmigung für das Areal mehr haben werden“, sagt Bernhard Taubenberger von der Bayerischen Hausbau. „Es ist unsere Verantwortung die Ummietung der MieterInnen in Angriff zu nehmen.“ Die Bayerische Hausbau hat angekündigt, am Montag die zukünftigen Mietverhältnisse auf einer MieterInnenversammlung zu thematisieren.
Die Betreiber der betroffenen Clubs in den Esso-Häusern befürchten, dass ihre Rückkehr in einen Neubau unmöglich sein wird. Auch wenn die Bayerische Hausbau ursprünglich eine Rückkehr der Clubs zu gleichen Mietkonditionen in Aussicht gestellt habe. „Davon ist nun aber gar keine Rede mehr“, sagt Andi Schmidt, Betreiber des Molotow. „Es gibt keine Garantie, dass es keine Mietsteigerungen geben wird.“ Und steige die Miete wie befürchtet zu stark an, könne der Club nicht weiter betrieben werden.
„Heute wird das Molotow als Top-Location beim Reeperbahnfestival präsentiert und nächstes Jahr soll davon nur noch ein Haufen Schutt übrig sein? Das läuft so nicht“, kritisiert Norbert Hackbusch (Linke), Vorsitzender des Kulturausschusses der Bürgerschaft. Die Stadt Hamburg solle sich für den Erhalt der Clubs einsetzen.
Für die Clubs kämpfen wollen auch andere. Am heutigen Freitag hat die Initiative Esso-Häuser erstmal zu einem Pressegespräch eingeladen. DOMINIK BRÜCK