Neustart oder Bruchlandung

BÜRGERENTSCHEID Am Sonntag entscheiden die Lübecker über die Zukunft ihres Flughafens

Bratwurst, Hüpfburg, Musik und „Flughafenausrüstung zum Bestaunen“ auf dem Lübecker Marktplatz: Unter dem Motto „Flughafen rockt“ wirbt heute und morgen die städtische Betreibergesellschaft des Airports Blankensee für dessen Erhalt. Darüber nämlich sollen rund 174.000 Lübecker am Sonntag in einem Bürgerentscheid abstimmen.

Es geht um die Frage, ob die Stadt den Regionalflughafen in Eigenregie ausbauen und weiterführen soll. Blankensee fliegt jährlich tiefer ins finanzielle Minus, ein Privatinvestor fehlt zurzeit. Im Februar hatte zudem die Fluggesellschaft Ryanair, wichtigster Kunde des Airports, angekündigt, einige Linien zu streichen.

Die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken in der Lübecker Bürgerschaft hatten im November beschlossen, Blankensee aufzugeben, falls sich kein Investor fände. Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) will den Betrieb mit 140 Beschäftigen dagegen erhalten.

Für den Bürgerentscheid hatten die Flughafenbefürworter deutlich mehr als genug Unterschriften gesammelt. Kommen nun ausreichend Jastimmen für den Weiterbetrieb zusammen, wird der Flughafen bis 2012 ausgebaut. Im Gespräch ist eine Summe von 15 Millionen Euro, die überwiegend die Stadt aufbringen müsste: Die Suche nach einem Privatinvestor geht weiter. Verlieren die Flughafenfreunde, wird der Betrieb zum Herbst eingestellt. EST