: Migration
■ Union: Doppelte Staatsbürgerschaften will die Union weiter nur im Ausnahmefall hinnehmen. Kinder von Einwanderern, die hier geboren sind, sollen sich spätestens mit 21 für einen Pass entscheiden.
■ SPD: Die SPD hat die Forderung, die doppelte Staatsbürgerschaft generell zuzulassen, im Wahlkampf zur Top-Priorität erklärt. Daran muss sie festhalten, will sie glaubwürdig sein. Spannend wird sein, ob die SPD ein Integrationsministerium fordert, um dem auf Sicherheitsfragen fixierten Innenministerium Kompetenzen abzutrotzen und hier wieder in die Offensive zu kommen.
■ Beide werben für eine „Willkommenskultur“, mehr Einbürgerungen und mehr Migranten im öffentlichen Dienst.
■ Fazit: Die Union könnte beim Doppelpass nachgeben, denn das Verbot verhindert mehr Einbürgerungen, ist mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden und ihren Wählern auch kein Herzensanliegen mehr. Die Federführung in der Integrationspolitik, deren Leitlinien die Union in den letzten Jahren geprägt hat, dürfte Merkel aber nicht so schnell wieder aus der Hand geben. BAX