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Archiv-Artikel

Metaller brüten noch

Tarifgespräche stocken. IG Metall stellt eigene 5-Prozent-Forderung schon infrage

BERLIN dpa ■ Die Tarifverhandlungen für die 3,4 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie stecken in der Sackgasse. Nach den am Dienstagabend abgebrochenen Gesprächen in Nordrhein-Westfalen stellte die Gewerkschaft ein Ultimatum bis Montag, 24 Uhr. Unterdessen beteiligten sich nach Angaben der IG Metall erneut weit mehr als 10.000 Metaller in mehreren Bundesländern an Warnstreiks.

In Bayern wurde die fünfte Verhandlungsrunde für die 710.000 Beschäftigten gestern nach einer halben Stunde abgebrochen. Dort wollte die Große Tarifkommission bereits am Nachmittag das Scheitern der Verhandlungen beantragen und damit den Weg zu einem Arbeitskampf ebnen. Auch die Metall-Tarifverhandlungen für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland („Mitte“) und Baden-Württemberg („Südwesten“) wurden gestern ergebnislos abgebrochen – die IG Metall stellte ein Scheitern in Aussicht.

In NRW wie anderswo erklärte sich die Gewerkschaft für enttäuscht darüber, dass die Arbeitgeber bislang kein neues Angebot für die Metallarbeiter präsentiert oder angekündigt hätten. Der IG-Metall-Forderung nach 5 Prozent mehr Geld steht bisher das Angebot von je 1,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt pro Jahr bei 24 Monaten Laufzeit sowie monatlichen Einmalzahlungen von 0,6 und 0,4 Prozent gegenüber. Der Verhandlungsführer Richard Polzmacher der IG Metall in München erklärte allerdings: „Uns ist klar, dass die 5 Prozent unrealistisch sind. Wir werden uns nach unten bewegen müssen.“ Die Beschäftigten erwarteten aber über 3 Prozent.

Der Verhandlungsführer der Südwest-IG-Metall, Jörg Hofmann, forderte einen Abschluss mit „einer deutlichen 3 vor dem Komma“: „Wenn bis zum 24. April keine Lösung da ist, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Urabstimmung zu beantragen.“