bremen heute : Hilfe im Zeichen des Kreuzes
Heute ist der „Tag der Bahnhofsmission“
1898 wurde die Bahnhofmission in Bremen gegründet, um die Dienstmädchen vor den Gefahren der Großstadt zu schützen. Was ist davon geblieben?
Hella Wilkening, Leiterin der Bahnhofsmission in Bremen: Wir kümmern uns heute um alle Menschen, die zu uns kommen. Wir suchen auch die Menschen im Bahanhof auf, wenn wir das Gefühl haben: Da ist jemand, der unsere Hilfe braucht.
Wie viele Menschen betreuen Sie jeden Tag?
Etwa 100 Leute kommen jeden Tag hierher. Außerden geht jeder Mitarbeiter zweimal pro Schicht für 20 Minuten raus, ohne dass er einen direkten Auftrag hat. Da kommen dann vielleicht drei bis zehn Kontakte am Tag zustande.
Wie viele MitarbeiterInnen haben Sie?
25 bis 30, die alle ehrenamtlich arbeiten.
Welche Rolle spielt der Missionsgedanke heute noch?
Bei uns sind nicht alle Leute kirchlich engagiert. Aber wenn uns Menschen fragen, woran wir glauben, geben wir ihnen schon Zeugnis.
Spart die Kirche auch an der Bahnhofsmission?
Wir leben fast ausschließlich von Spenden. Aber die beiden großen Kirchen haben beschlossen, dass sie die Bahnhofsmission erhalten wollen. Jedenfalls in diesem Jahr.
Wie hat sich ihre Arbeit verändert, seit es Hartz IV gibt?
Es kommen jetzt rund ein Viertel mehr Leute als früher. Häufig geht es darum, dass die Leute kein Geld haben, und hier kostenlos Kaffee oder Tee bekommen. Essen geben wir ja seit 2001 nicht mehr aus. Sonst hätten wir auch keine Zeit mehr zum Zuhören oder für die Vermittlung von Beratung. Fragen: Jan Zier