: Gift in Bio-Eiern entdeckt
GRENZWERTIG Behörden schließen im Emsland einen Bio-Bauernhof, nachdem in dort gelegten Eiern zu hohe Dioxinwerte festgestellt wurden. Weitere Betriebe betroffen. Ursache ist vermutlich belastetes Futter
Der Landkreis Emsland hat bei einem Bio-Bauernhof eine zu hohe Dioxinbelastung von Eiern festgestellt. Der Betrieb sei amtlich gesperrt worden, sagte eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch. Die Eier gelangen dadurch nicht in den Verkauf. In fünf weiteren Betrieben lägen die Werte unter dem gesetzlichen Grenzwert, daher gebe es keine amtlichen Sperrmaßnahmen.
Die zu hohen Dioxinwerte wurden nach Angaben der Kreisverwaltung möglicherweise durch belastetes Futtermittel eines niederländischen Lieferanten hervorgerufen, mit dem die sechs biologisch wirtschaftenden Höfe beliefert wurden. Ein weiterer Betrieb im Emsland hatte seine Jungtiere von einem Unternehmen in Nordrhein-Westfalen erhalten, das ebenfalls mit Futter des holländischen Herstellers beliefert worden war.
Die sechs Höfe gehören dem Verein „KAT – Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V.“ an. Dieser hatte die Betriebe unverzüglich für die Eiervermarktung gesperrt, nachdem der Verdacht auf verunreinigtes Futter bekannt geworden war. Er hatte auch selbst Proben in Auftrag gegeben. Nach Angaben eines Vereinssprechers sind auch Betriebe außerhalb des Emslandes von den in Zweifel geratenen Futterlieferungen betroffen. Auch sie hätten zunächst ebenfalls keine Eier mehr an die Verbraucher geliefert. Die Behörden seien informiert worden.
In allen sieben Betrieben im Landkreis wurden inzwischen amtliche Eier-Proben genommen. Zudem hat das Niedersächsische Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (Laves) in Oldenburg Proben der verwendeten Futtermittel entnommen, Ergebnisse gab es hierbei allerdings gestern noch nicht.
Für den siebten betroffenen Bauernhof gibt es nach Angaben des Landkreises bislang weder für die Eier noch für das Futtermittel Probenergebnisse, weil er er erst später gemeldet worden sei. (dpa)