Filmstar des Hollerlands

Gerold Janssens Kampf ums Feuchtgebiet wurde verfilmt – mit Geld vom Umweltsenator

Seitdem das Hollerland sicher ist vor gewerbegebietfixierten CDUlern und kein Schlammpeitzger mehr um seine Heimat bangen muss, ist es ruhig geworden um den Naturschützer Gerold Janssen. Die Zeit der großen Auftritte ist vorbei, mittlerweile muss er nicht mehr mit allen Mitteln für seine Anliegen kämpfen wie damals für das Feuchtgebiet hinter der Uni. So musste er sich für seine Fußgängerbrücke über die kleine Wümme weder anketten noch Bagger besetzen, wurde nicht brutal festgenommen und brauchte keinen Deichverband zu stürzen. Gestern erinnerte ein Film des Bremer Filmemachers Jörg Streese an all’ die Aktionen, mit denen Janssen die Bebauung des Hollerlands so lange verzögerte, bis es 2004 unter EU-Schutz fiel. Gezeigt wurde im Waller Brodelpott allerdings nur eine Rohfassung, im Sommer soll der 90-minütige Film in der Schauburg aufgeführt werden.

Schon 2002 bekam Streese den Zuschlag von der Filmförderanstalt Nordmedia – nachdem ihm die damalige Umweltsenatorin Tine Wischer (SPD) 12.000 Euro zugesagt hatte. Ausgerechnet, denn die diversen Umweltsenatoren und die eine Senatorin waren die, mit denen Janssen stritt, zuletzt mit Jens Eckhoff (CDU). Filmemacher Streese glaubt, dass Janssen diesen für die Idee des sanften Tourismus und damit für den Erhalt von Biotopen erwärmt hatte. „Der gehörte ja ursprünglich zur Betonfraktion.“ Im Film lobt Eckhoff Janssens Einsatz. Und wer immer noch keine Bekanntschaft mit dem Schlammpeitzger gemacht hat – auch der geschützte Feuchtwiesenfisch wird einen Auftritt haben. eib