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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Mehr Regulierung nötig

■ betr.: „Brandenburg wohl bald rauchfrei“, taz vom 15. 10. 13

Gesetzliche Regelungen statt Symbolpolitik! Selbstverständlich ist es erfreulich, wenn Jugendliche weniger rauchen und trinken – vor allem, wenn man die verheerenden langfristigen Schäden einer langjährigen Abhängigkeit bedenkt. Allerdings sind/waren dafür primär eben nicht „Aufklärungsinitiativen“ eines Landesgesundheitsministers verantwortlich, sondern als Erstes die überfälligen Nichtraucherschutzgesetze.

An vielen Schulen wurden in den letzten Jahren generelles Rauchverbot erlassen. Zudem dürfen Tabakwaren seit 2007 erst ab 18 Jahren verkauft werden, dies gilt auch für Automaten. Außerdem wurde das Rauchen in Kneipen und Diskotheken gesetzlich stark reguliert. Zweitens stiegen die Zigarettenpreise seit 2002 von 3 Euro auf 5,20 Euro (mehr als 70 Prozent!), eine unmittelbare Folge der nahezu alljährlichen Steuererhöhungen. Folglich ist der Einstieg in die Tabaksucht von Jugendlichen massiv erschwert worden, da sowohl die finanziellen wie auch nichtfinanziellen Nachteile des Rauchens massiv gestiegen sind und die gesellschaftliche Akzeptanz abgenommen hat. Die Regierung(en) dürfen auf die Erfolge ihrer gesetzlichen Initiativen durchaus stolz sein. Es ist hingegen Volksverdummung, das Ganze als die Folge von „Aufklärungsinitiativen“ zu feiern – die Gefahren des Rauchens waren den Jugendlichen auch vor 10 Jahren bewusst. Daher wünsche ich mir künftig auf allen Politikfeldern, vor allem beim Verbraucherschutz, der Bekämpfung der Spielsucht und der Regulierung der Finanzmärkte mehr sinnvolle gesetzliche Initiativen und weniger Symbolpolitik. NORBERT SANFTMANN, Öhringen

Die Alternative

■ betr.: „Reihenweise Zusammenbruch“ – Hungerstreik am Brandenburger Tor, taz.de vom 16. 10. 13

Die Neuauflage der antiimperialistischen Befreiungsbewegung in den Herkunftsländern und Regionen bleibt die Alternative. Die Nationalisierung der Bodenschätze und Rohstoffe, der ausländischen Industrien und Konzerne. Die soziale Emanzipation – auch in Deutschland und Europa – bleibt die Alternative. So auch die (einzige) Alternative zur Fluchtbewegung in die Metropolen der kapitalistischen und imperialistischen Ausbeutung. RAINER, taz.de

Hirngespinste

■ betr.: „Reihenweise Zusammenbruch“, taz.de vom 16. 10. 13

unverantwortliche „supporter“ schaffen es tatsächlich, den flüchtlingen einzureden, sie würden in lager gebracht. jeder dieser menschen hatte zuvor unterkunft, nahrung, kleidung, medizinische versorgung. wie menschenverachtend muss man sein, sie dazu zu bringen, ihr leben aufs spiel zu setzen für hirngespinste ? GAST, taz.de

Keinesfalls manipuliert

■ betr.: „Reihenweise Zusammenbruch“, taz.de vom 16. 10. 13

Es ist manchmal schwer, alles nachzuvollziehen – aber dieser Streik demonstriert die Lage direkter vor unseren Augen als anderes Geschehen. Auf keinen Fall überreden oder manipulieren Supporter die Geflüchteten. Die Geflüchteten tun all das aus eigener Entscheidung. Ehrlich gesagt: Sie sind kämpferischer als die Supporter. Kann denn nicht jemand diese Regierung zu Gesprächen bringen, mensch!? NZULI SANA, taz.de

Berliner Tradition

■ betr.: „Besser reden über Tempelhof“, taz.de vom 16. 10. 13

Auch auf dem Tempelhofer Feld wird dieser unselige Senat mit traumwandlerischer Sicherheit die schlechteste Variante finden + realisieren. Das ist Berliner Tradition. Also her mit den Luxuswohnungen. Das bisschen PR für die Politpropaganda erzeugt schon irgendeine Firma. GAST, taz.de

Ausverkauf stoppen

■ betr.: „Billig kann man abhaken“, taz.de vom 16. 10. 13

Dieser Kommentar in der taz macht mich leicht sprachlos! Hier wird doch allen Ernstes unterschwellig versucht, zugunsten eines der aggressivsten Energiemultis eine der wichtigsten aktuellen gesellschaftspolitischen Initiativen zu unterlaufen. „Viele Berliner fragen sich, wie viel weniger sie zahlen müssen, wenn sie am 3. 11. mit Ja stimmen …“ – ist das wirklich alles, was die Bürger umtreibt? Oder geht es hier nicht viel mehr darum, wenigstens partiell den Ausverkauf der inneren Souveränität dieser Gesellschaft zu stoppen? Schule, innere Sicherheit, Wasser, Energie, Infrastruktur – das sind die minimalen Verantwortlichkeiten, die eine Gesellschaft nicht aus der Hand geben darf. Schon vergessen, wohin der Strompreis in den letzten Jahren trieb – und bei unkontrollierter Bewirtschaftung weiter treiben wird? Schon mal überprüft, welche Investitionen in die Erhaltung und den nötigen Ausbau der Energie-Infrastruktur unter der Führung der Stromkonzerne unterblieben? UWB, taz.de

Squat an Airport!

■ betr.: „Besser reden über Tempelhof“, taz.de vom 16. 10. 13

Wehret den Anfängen! Kann sich noch jemand erinnern, wie das damals ablief, dass wir überhaupt auf das Feld dürfen? Have you ever squatted an Airport? Hätten wir nicht den Zaun aufgemacht, würden wir immer noch davor stehen. Jetzt geht’s darum, den Zaun zuzumachen, dass keine Baumaschinen aufs Gelände können. Menschenketten, internationale Medien, Demonstrationen, Lärm machen, Aufmerksamkeit erlangen! Wenn wir das Feld behalten wollen, müssen wir kämpfen. BEN, taz.de