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Archiv-Artikel

„Nicht das Übliche“

Böse Jungs des Klaviers beim „neuen werk“ des NDR

Von ABA
Andreas Grau, 45

■ bringt mit Götz Schumacher als Duo „GrauSchumacher“ das Klaviermusik auf internationale Bühnen Foto: Dietmar Scholz

taz: Herr Grau, „Bad Boys of the Piano“ ist Komponisten unkonventioneller Klangexperimente gewidmet. Sind Sie die bösen Jungs der Klaviermusik?

Andreas Grau: Sie spielen auf eine Doppeldeutigkeit an, bei der wir uns ganz wohl fühlen. „Bad Boys“ verweist ja auf den selbst ernannten „Bad Boy of Music“, George Antheil. Der provozierte gern musikalisch – und das wollen wir heute Abend auch.

Möchten Sie die Klavier-Szene aufmischen?

Ja, irgendwie schon. Denn Musik wie Antheils „Ballett mécanique“, die nicht in das übliche Repertoire passt, wird vernachlässigt. Deshalb machen wir so ein Konzert, das allein schon wegen des Titels auch Leute neugierig machen soll, die sonst nicht ins Klavierkonzert gehen.

Welchen Einfluss hatten Sie auf das Programm des Abends?

Da hatten wir freie Hand. Der einzige Wunsch des NDR war, „Amériques“ von Varèse mit aufzunehmen. Und danach konnten wir uns nach weiteren Beiträgen umgucken. Entstanden ist ein dreiteiliges Konzert mit Pianisten und – im letzten Teil, bei „Ballett mécanique“ – Schlagzeugern.

Was hielten Sie von einem „Bad Girls of Piano“-Abend?

Gute Idee, ich komme zum Zuhören! Tatsächlich würde dem nichts im Weg stehen: Frauen sind in der Szene heutzutage stark vertreten.

Aber was ist mit Komponistinnen?

Es gäbe ausreichend Material für so einen Abend. Interview: ABA

„das neue werk“: 19 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120