Kunst mit Ausblick

Villa des Malers Max Liebermann ist nun Kunstmuseum. Gesellschaft bezahlt Sanierung des Hauses am Wannsee

Zahlreiche Ausflügler und Kunstfreunde hat die am Sonntag als Museum wiedereröffnete einstige Sommervilla des Malers Max Liebermann an den Wannsee gelockt. „Die Resonanz ist wunderbar“, sagte Museumsleiterin Anke Stemmann am Montag, „der Ansturm ist enorm.“ Allein am Sonntag habe man 1.700 Besucher gezählt, für den Mai-Feiertag rechnete Stemmann mit mindestens ebenso vielen.

Max Liebermann wurde 1847 in Berlin als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten geboren. Er war einer der wichtigsten Maler der neuen realistischen Bewegung. Mehr als 70 Jahre nach Liebermanns Tod ist sein idyllisch am Wannsee gelegenes Refugium nun erstmals vollständig zu besichtigen. Nach der rund 3 Millionen Euro teuren Sanierung des Gebäudes können die Besucher auch rund 40 Originale des Künstlers sehen. Außerdem informiert eine Ausstellung über das Leben und Wirken des Malers. Zu verdanken ist die Rettung und Öffnung des Hauses der Max-Liebermann-Gesellschaft, die seit Mitte der 90er-Jahre um die Villa gerungen hat. Rund 960 Mitglieder gehören der Gesellschaft heute an, die Sanierung stemmte sie aus Stiftungs- und Spendenmitteln.

So liebevoll war Berlin mit dem Haus nicht immer umgegangen. Nach dem Krieg zog zuerst ein Krankenhaus ein, das Liebermanns Atelier zum OP-Saal umbaute. Danach war es jahrelang an einen Tauchsportverein verpachtet.

Jetzt ist auch Liebermanns Atelier im Obergeschoss wieder zu besichtigen. An den Wänden hängen seine Ölbilder und Pastelle, Leihgaben aus der Alten Nationalgalerie, aus der Hamburger Kunsthalle oder auch aus Privatsammlungen. Auf Liebermanns Wannsee-Terrasse können Besucher künftig bei einer Tasse Kaffee entspannen. dpa

Infos: www.max-liebermann.de