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Archiv-Artikel

Eine satte Bestätigung

SPD Das Ergebnis ist auch Gabriels Erfolg

BERLIN taz | Was sich in knapp acht Monaten so ändern kann, konnten an diesem Sonntag Stammgäste des Willy-Brandt-Hauses beobachten. Trauernd schlichen noch im September nach der Bundestagswahl Franz Müntefering und Frank-Walter Steinmeier an die Mikrofone – triumphierend am gestrigen Wahlabend die neue Parteispitze um Sigmar Gabriel. Sieben SpitzengenosInnen durften mit auf die Bühne, alle durften fühlen, wie es ist, mal wieder einen Wahlerfolg zu feiern.

„Das hat das Haus lange nicht gesehen“, bejubelte Gabriel das Zwischenergebnis, das die SPD als stärkste Partei zeigte, „das ist ein guter Tag für Deutschland, ein guter Tag für die SPD.“ Bei vielen GenossInnen dennoch kein Grund zur Euphorie: Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Kelber sagte der taz: „Die SPD ist wieder da – aber auf Bewährung.“

Und auch der hessische Generalsekretär Michael Roth war zurückhaltend. „Freude ja – grenzenloser Jubel nein“, sagte Roth. „Wir haben in einem sozialdemokratischen Kernland Stimmen verloren.“

Für Parteichef Sigmar Gabriel ist das Ergebnis in jedem Fall ein großer Erfolg. Die Landtagswahlen waren der erste politische Stimmungstest seit den Bundestagswahlen, nach denen Gabriel die SPD übernommen hatte. Es war damit auch eine Abstimmung über den Parteichef.

Entsprechend engagiert zeigte sich Gabriel. Auf vielen Veranstaltungen zwischen Ruhr und Rhein, Islamverbänden und sozialen Einrichtungen war der Parteichef unterwegs. Die Bemühungen haben sich gelohnt, so viel ist klar. Gabriel hat seinen ersten großen Test bestanden. Auch wenn er betont, dieser Sieg sei „ein Erfolg von Hannelore Kraft“. GORDON REPINSKI