Ölpest kostet bislang 350 Millionen Dollar

BOHRLECK Noch immer beraten Experten über die beste Abdichtungsmöglichkeit. Drei Alternativen gibt es

LONDON/HOUSTON apn | Das folgenschwere Bohrleck im Golf von Mexiko hat den Ölkonzern BP nach eigenen Angaben bislang 350 Millionen Dollar (237 Millionen Euro) gekostet. Darin enthalten sind die Ausgaben für Sofortmaßnahmen, Arbeiten zur Eindämmung der Ölpest, die Bohrung eines Entlastungsausgangs, Verpflichtungen gegenüber den US-Staaten an der Golfküste und gegenüber Washington sowie Gerichtskosten. Über die Endsumme wollte BP bei der Bekanntgabe der Zahlen am Montag in London nicht spekulieren.

Nach dem jüngsten misslungenen Versuch zur Abdichtung des undichten Bohrlochs prüft der Ölkonzern drei Alternativlösungen. Wie der Chef der Rettungsoperation, Doug Suttles, erklärte, könnten die Experten demnach versuchen, eine kleinere Version der Stahlbetonglocke einzusetzen, mit der es die Experten erfolglos versucht hatten. Diese sei aber nicht vor Dienstag einsatzbereit.

Ein erster Versuch, das offene Ölbohrloch am Meeresgrund mit einer vier Stockwerke hohen Stahlbetonglocke abzudecken, war gescheitert, weil sich in der riesigen Konstruktion Eiskristalle aus Gas und Wasser gebildet hatten. Dadurch wurden die Öffnungen verstopft, durch die das Öl kontrolliert abgepumpt werden sollte. Der Wissenschaftler Philip Johnson von der Universität Alabama zeigte sich aber skeptisch. Es sei zu vermuten, dass auch die kleinere Betonglocke anfällig für Eisbildung sei. „Versuchen sollten sie aber alles.“

Die Experten überlegen auch, das Leck am Meeresgrund mit Lehm und Beton abzudichten. Diese „Top Kill“ genannte Technik nimmt allerdings zwei bis drei Wochen in Anspruch.