LESERINNENBRIEFE :
Das Bild ist nicht fair
■ Betr.: Martin Korols wahre Heimat, taz bremen v. 24. 10. 2013
Mit dem Inhalt des Artikels bin ich einverstanden. Aber das Bild ist unfair. […] [In den 60er Jahren] war die Kriegsdienstverweigerung faktisch nicht existent und – fast – alle jungen Männer wurden zur Bundeswehr eingezogen. Daraus einen Zusammenhang mit der Gegenwart zu konstruieren, ist unfair. Solche Bilder gibt es auch von mir. Wer daraus folgern würde, ich würde die Ansichten von Herrn Korol teilen, läge gründlich daneben. JÜRGEN FIEGE, BREMEN
Korol hat bloß verallgemeinert
■ Betr.: Martin Korols wahre Heimat, taz bremen v. 24. 10. 2013
SPD-Fraktionschef Tschöpe macht es sich mal wieder zu einfach, wenn er behauptet, da sei lediglich zusammengewachsen, was zusammengehöre. Er führt ‚seine‘ SPD-Bürgerschafts-Fraktion schon fast diktatorisch. Korol hat sich mit diesem System schon vor seinem Einzug in die Bürgerschaft nicht arrangieren können. Den Fehler, den er in seinen Texten begangen hatte, war die verallgemeinernde Formulierung von Begebenheiten, die er aus seinen eigenen Erfahrungen niederschrieb. OLIVER MEIER, BREMEN auf taz.de
Wut passt zu alten Männern
■ Betr.: Martin Korols wahre Heimat, taz bremen v. 24. 10. 2013
Wenn man von der SPD in eine rechtskonservative Partei wechselt, sagt das im Grunde schon alles. „Wut“ ist sicher ein schlechter Ratgeber, aber es passt zu alten Männern, die sich über unsere Gesellschaft ärgern und meinen, alles besser zu wissen. Rassismus muss im Keim erstickt werden. Auch der Versuch, solche Äußerungen zu relativieren und unter dem Etikett der Meinungsfreiheit abzuheften, dürfen keinen Erfolg haben. Natürlich kann er seine Meinung zu den Lebensverhältnissen der Sinti und Roma äußern – aber Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man unwidersprochen jeden Blödsinn verbreiten darf. Wenn er die Gleichberechtigung von Frauen ablehnt, ist das seine Privat-Meinung, die in keiner Weise mit den Grundsätzen der SPD vereinbar war.
Ich finde es sehr positiv, dass die SPD hier mal konsequent war und nicht wie sonst üblich zu feige, um sich gegen Rassismus zu stellen. Ärgerlich ist aber, dass die Partei sich an einen großen Fisch wie Sarrazin nicht herantraut, an einen relativ kleinen Fisch wie Korol schon. SÖREN auf taz.de
Lang leben die unabhängigen Inis!
■ Betr.:„Ein unhaltbarer Zustand“, taz bremen v. 18. 10. 2013
Eine unabhängige Initiative mit ihrer inneren Einstellung gegen den Staat möchte doch nicht von eben demselben gelobt werden – während sie ständig die Versäumnisse und den Mangel an möglicher Mitmenschlichkeit anprangert. Lange leben die unabhängigen Initiativen. Eine Auflösung rassistischer Anschläge und Hetzreden wären besser als tausend Ehrungen. NZULI SANA auf taz.de