: Das große Quaken
In Peine wird heute und morgen der Internationale Deutsche Meister im Dudelsackspielen ermittelt
taz: Herr Horneffer, Sie organisieren die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Dudelsackspielen und erwarten insgesamt 24 Bands aus Deutschland, Belgien, Holland und der Schweiz. Was ist denn mit den Schotten?
Ernst-August Horneffer: Die kommen dieses Jahr leider nicht, die sind im Irak-Krieg verwickelt. Die „1st Btln The Highlanders“ beispielsweise sind erst am Samstag wieder zurückgekommen und wussten nicht, dass sie so kurzfristig wieder nach Hause kommen. Also haben sie sich erst gar nicht angemeldet.
Was haben die Bands im Irak gemacht? Für die Truppen gespielt?
Nein, das sind ja normale Berufssoldaten, die dort eingesetzt werden, wo man sie haben will. Eine der Bands ist sonst in Fallingbostel stationiert.
Aber die Schotten haben in den vergangenen Jahren bei den Meisterschaften sicher immer abgeräumt.
Nein, im letzten Jahr hat die Pipe-Band City of Amsterdam gewonnen, im Grade 1. Beim Open Grade aber waren die Schotten nicht zu schlagen. Weil die ja neben ihrem Einsatz im Irak-Krieg in ihrer Einheit nur mit der Musik beschäftigt sind. Die Anderen sind alle Freizeitmusiker.
Nach welchen Kriterien wird der Internationale Deutsche Meister ermittelt?
Wir haben vier Schiedsrichter aus Schottland, die werden die einzelnen Bands benoten. Es gibt nach Schwierigkeit gestaffelt die Wettbewerbe von Grade 1 bis Grade 5 und den Open Grade für alle. und da gibt es verschiedene Vorschriften, was gespielt werden muss in den einzelnen Graden.
Worin besteht für Deutsche Musiker der Reiz am Dudelsack-Spielen?
Sie sind etwas Besonderes, wenn sie irgendwo auftreten. Und dann ist es reizvoll, selbst nach Schottland zu fahren und sich dort mit den Schotten im Wettstreit zu messen. Interview: kli