Stromriese EDF setzt auf den ERP

PARIS afp ■ Der französische Stromriese Électricité de France (EDF) hat grünes Licht für den umstrittenen Reaktor-Neubau in der Normandie gegeben. Damit kann der erste Europäische Druckwasserreaktor (EPR) in Frankreich gebaut werden. Gegen das Vorhaben hatten im April zehntausende Menschen protestiert, da Frankreich damit de facto die Weichen für eine neue Ära der Atomkraft stellt. EDF veranschlagte die Kosten für den Bau des Meilers Flamanville 3 auf 3,3 Milliarden Euro. Der italienische Enel-Konzern werde sich mit 12,5 Prozent am Kraftwerksbau beteiligen und im Gegenzug 12,5 Prozent des Stroms geliefert bekommen, sagte EDF-Chef Pierre Gadonneix. Atomkraft könne dem Öl ab einem Preis von 30 Dollar je Barrel Rohöl „effizient Konkurrenz machen“. Die Genehmigungsverfahren für Flamanville 3 sollen nach Angaben von EDF „in den nächsten Tagen“ eingeleitet werden. Der Reaktor soll dann ab Ende 2007 etwa 20 Kilometer südlich der französischen Atomanlage La Hague am Ärmelkanal entstehen. EDF produziert drei Viertel seines Stroms in AKWs.