: Kunst in Fesseln
MUSEEN Senatorin zwingt unterfinanzierte Häuser, sich ohne Qualitätsverlust zu konsolidieren
„Die Hamburger Museen sind auskömmlich finanziert.“ Erneut wiederholte Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) in der Haushaltsausschuss-Sitzung am Dienstagabend ihre These, dass die Verschuldung der Museen nicht auf einer – vom Senat zu verantwortenden – Unterfinanzierung beruhe (taz berichtete).
Trotzdem ersuchte sie den Ausschuss um eine Liquiditätshilfe für die Museen, die erst 2007 entschuldet worden waren. Und für 2013 stellt sie den Häusern, die sich „erfolgreich konsolidieren“, eine erneute Entschuldung in Aussicht. Ein Ansinnen, das im Widerspruch zu von Welcks Behauptung steht, die Museen seien gut versorgt. Die Opposition bemerkte es: „Welche strukturellen Veränderungen erwarten Sie, damit die Museen 2013 ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen?“, fragte Joachim Bischoff (Die Linke). „Was muss passieren, damit wir 2013 nicht so ratlos sind wie jetzt?“, ergänzte Dorothee Stapelfeldt (SPD).
Die Senatorin schwieg, obwohl Kunsthallen-Geschäftsführer Roman Passarge zuvor gesagt hatte: „Die Kunsthalle geht davon aus, dass sie ein strukturelles Defizit hat.“ Unter der Hand ist von 800.000 Euro für die Galerie der Gegenwart die Rede. Wenn die aufgefangen werden sollen, „werden Leistungseinschränkungen nötig sein“, mutmaßte Norbert Hackbusch (Die Linke). Aber: „Dass die Qualität sinkt, befürchten wir nicht“, versicherte die Senatorin. Wie die Kunsthalle das bewerkstelligen soll, sagte sie nicht. Ungeachtet dessen wurde die Drucksache von CDU und GAL beschlossen, SPD und Linke stimmten dagegen. PS